Wir alle kennen das - es ist Juni, der Balkon oder die Terrasse steht in voller Blüte, die Sonne scheint jeden Tag satte 13 Stunden ... und wir haben ein paar Tage frei. Toll. Kurzurlaub wir kommen!
Wir freuen uns riesig auf eine kleine Auszeit, haben im Handumdrehen alles organisiert, nur ein Problem lässt sich nicht lösen: WER GIEßT DIE BLUMEN?
Es handelt sich um ganze DREI Tage - aber ohne einen Tropfen Wasser können wir die bunte Pracht anschließend vergessen. Das stehen sie nicht durch. Es muss gegossen werden. Einmal täglich.
Doch lieber Zuhause bleiben? Denn weder Familie, noch Nachbarn oder Freunde haben Zeit oder sind selbst irgendwo unterwegs...
Was tun?
Alles was wir brauchen, ist eine feste PET - oder GLASFLASCHE (Vorsicht Brandgefahr!)
In vielen Foren sind komplizierte Anleitungen für die Bewässerung von Blumenkästen mit einer Plastikflasche zu lesen: Da soll der Boden abgeschnitten werden, der Flaschenhals durchlöchert und der Deckel unbedingt aufgeschraubt bleiben.
Andere raten dazu, den Boden an der Flasche zu belassen (ist auch besser, denn danach können Sie sich das Pfand zurückholen) und stattdessen lediglich zu durchlöchern. Dabei funktioniert das System ganz ohne irgendwelche Schnitt- und Punktierungsmaßnahmen ganz wunderbar!
Wie gehen wir vor?
- Die Pflanzen wie gehabt gießen
- Bitte durchdringend wässern, damit die Erde gründlich durchfeuchtet wird
- Den Deckel der Flasche abschrauben
- Eine Pet Flasche mit festen Wänden wählen
- Für Balkonkästen und große Kübel kann man auch 2 bis 3 Flaschen nehmen
- Die Flaschen vollständig mit Wasser füllen
- Nun die Flasche umgekehrt (mit dem Flaschenhals nach unten) tief in die Erde stecken
- Dabei keine Wurzeln verletzen
Nun warten wir einige Minuten ab. War die Erde noch nicht feucht genug, entleert sich die Flasche oft innerhalb weniger Minuten. In diesem Fall füllen wir sie einfach erneut und stecken sie wieder hinein.
Entleert sich die Flasche immer wieder innerhalb kürzester Zeit, verwenden wir wahrscheinlich die falsche Sorte:
PET-Flaschen mit dünnen, weichen Wänden sind für diesen Zweck ungeeignet. Sie schnurren zu schnell zusammen und entlassen das Wasser ungehindert in das Pflanzgefäß. Dann müssen wir stattdessen PET-Flaschen mit dicken, stabilen Wänden oder auch Glasflaschen verwenden.
Bei letzteren gilt es jedoch, Vorsicht walten zu lassen: An sehr sonnigen und heißen Standorten wirkt Glas wie ein Brennglas und kann Brände verursachen! Installieren Sie solche Flaschen daher immer nur dort, wo es keine direkten Sonneneinstrahlungen, sondern ausschließlich Schatten gibt.
EXTRATIPP
Verschiedene Hersteller bieten so genannte Bewässerungsaufsätze aus Kunststoff oder auch Ton an, die auf alle gängigen Plastikflaschen passen und die Wasserabgabe perfektionieren sollen.
Aufsätze aus Kunststoff kann man sich sparen, da diese erfahrungsgemäß nicht besser funktionieren als Flaschen ohne jeglichen Aufsatz.
Tonaufsätze sind dagegen sehr zu empfehlen, da sie das Wasser zuverlässig und kontinuierlich abgeben. Allerdings muss man dann den Flaschenboden durchlöchern, sollte man einen solchen Aufsatz verwenden.
So, die Pflanzen wären versorgt, der Kurzurlaub kann kommen.
Falls Ihr meine Bewässerungstipps ausprobiert, wünsche ich Euch sehr viel Erfolg dabei - auf dass unser aller Blumen gedeihen mögen ;)
Die Petra aus der Petra Apotheke.