Wenn die Obststräucher im Frühjahr reichlich geblüht haben und gut bestäubt wurden, dann gibt es im Sommer eine reiche Beeren Ernte. Die ersten Obstbäume fangen an Früchte zu tragen, Pflaumen reifen bereits und im Spätsommer echte Zwetschgen. In warmen Regionen kann man auch Aprikosen ernten.
OBST enthält in der Regel viele Vitamine und meist wenig Kalorien. Was hat in den Monaten Juli bis September Saison und ist demnach regional und günstig zu kaufen?
APRIKOSE
Inhaltsstoffe:
Mit 280 Milligramm Kalium, 0,7 Milligramm Eisen und 1,6 Milligramm ProvitaminA (Carotin) pro 100 Gramm liefert die Aprikose reichlich Nährstoffe. Carotin kann der Körper in Vitamin A umwandeln – wichtig unter anderem für Haut und Augen.
Aprikosen enthalten außerdem Vitamin B1, B2, VitaminC, Kalzium und Phosphor. Diese Stoffe sind zum Beispiel wichtig für den Kohlenhydratstoffwechsel, den Energiestoffwechsel, das Immunsystem sowie für Zähne und Knochen.
Das Fruchtfleisch der Aprikose ist weich, bei überreifen Früchten mehlig. Bei reifen Früchten lässt sich das Fleisch leicht vom Kern lösen. Es schmeckt zuckersüß bis aromatisch süß-säuerlich. Unter den Aprikosen gibt es eine große Sortenvielfalt mit Arten, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten reifen und sich in Größe, Farbe, Konsistenz der Haut und im Geschmack unterscheiden.
Aprikosen haben von Mai bis Mitte September Saison. Im Mai und Juni werden sie aus Marokko und Spanien eingeführt. Hauptsaison ist im Juli und August. Dann kommen die Früchte auch aus Frankreich, Italien, Griechenland, der Türkei und Ungarn. Von Ende November bis März kann man Aprikosen aus Übersee kaufen.
Reife Früchte sollte man schnell verzehren. Im Kühlschrank bleiben sie nicht viel länger als zwei Tage frisch.
Zubereitung: Am besten natürlich schmecken Aprikosen frisch. Aber auch als Kuchenbelag, zu Konfitüre, Kompott, Likör oder Konserven verarbeitet sind sie beliebt. Erhitzt man sie, verlieren sie ihren süßen Geschmack: Dann bilden die säuerlich gewordenen Früchte einen schmackhaften Kontrast in süßen Dessertgrundlagen. Bekannt sind vor allem die österreichischen Marillenknödel. Pikant in Gerichten mit Lamm oder Pute verleihen Aprikosen eine besondere Note. Nährwert: 45 kcal /100g
HEIDELBEERE
Inhaltsstoffe:
Heidelbeeren enthalten viel Wasser und sind kalorienarm. Ihr Anteil an Provitamin A ist hoch. Im Körper wird daraus Vitamin A, das wichtig ist für das Sehvermögen. Auch Vitamin E und Vitamin C sind in relevanten Mengen enthalten. Beide Vitamine sollen unter anderem Zellschäden vorbeugen. Vitamin C spielt zudem eine Rolle beim Aufbau von Bindegewebe. Die blaue Farbe der Früchte geht auf die enthaltenen Anthocyane zurück. Sie sollen ebenfalls zum Zellschutz beitragen. Frische Beeren können leicht abführend wirken, während getrocknete Beeren bei Durchfallerkrankungen helfen sollen.
Heidelbeeren reifen in Mitteleuropa im Sommer. Heimische Ware ist dann in den Supermärkten und auf Wochenmärkten erhältlich. Bereits im April gibt es Heidelbeeren aus Südeuropa zu kaufen. Aus Ländern der Südhalbkugel kommen Importe im Winter zu uns.
Frische Heidelbeeren müssen rasch verbraucht werden. Früchte der Kulturheidelbeere sind in der Regel länger haltbar als die der Echten Heidelbeere. Sie können im Kühlschrank bis zu einer Woche aufbewahrt werden.
Zubereitung: Vor dem Verzehr die Beeren mit Wasser gründlich reinigen. Danach auf einem Küchentuch trocknen lassen. Außer zum Rohverzehr eignet sich das Obst gut zum Einkochen und Backen. Ob als Kompott, Gelee oder Konfitüre, Blaubeeren sind ein besonderer Genuss. Empfehlenswert sind sie auch als Zugabe zu Joghurt oder Quarkspeisen. Die Beeren sind eine farblich ansprechende Ergänzung für Obstsalate und Obstkuchen. Pfannkuchen und Muffins geben sie eine fruchtige Note.
Eine Spezialität ist die "schwedische Blaubeersuppe". Dazu die Beeren mit Wasser wenige Minuten kochen und Zucker hinzugeben. Mit Zimt abschmecken. Je nach Geschmack können noch Zitronensaft und für die Konsistenz Speisestärke zugegeben werden. Die Suppe schmeckt kalt und warm.
Nährwert: 46 kcal /100g
PFLAUME
Inhaltsstoffe:
Pflaumen bestehen wie viele Früchte hauptsächlich aus Wasser. Darüber hinaus sind sie reich an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium und Zink. Auch enthalten Pflaumen Provitamin A, Vitamin C, E und Vitamine aus dem B-Komplex. Pflaumen erreichen bei den Vitaminen zwar keine Spitzenwerte, sie bilden aber durch ihre breite Palette an gesunden Inhaltsstoffen ein gutes Gesamtpaket. Die wasserlöslichen Pflanzenstoffe Pektin und Zellulose sorgen für die verdauungsfördernde Wirkung des Steinobstes. Pflaumen enthalten auch viel Fruchtzucker, was sie zu schnellen Energielieferanten macht.
Von Juli bis Oktober gibt es heimische Pflaumen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern. In den Wintermonaten erhält man Pflaumen aus Südamerika und Südafrika.
Bitte nur feste, frische Früchte. Weiche, überreife Pflaumen sind oft von Würmern befallen. Am besten kühl und dunkel aufbewahren, dann halten sich Pflaumen drei bis vier Tage. Frische Früchte erkennt man an ihrem weißlichen Duftfilm, der sie vor dem Austrocknen schützt. Deshalb sollte man Pflaumen erst kurz vor Verzehr waschen, um die Schutzschicht nicht zu zerstören. Bei Zimmertemperatur auf der Fensterbank reifen noch grüne Pflaumen in zwei bis drei Tagen nach. In einem feuchten Küchentuch eingeschlagen bewahren sie ihre Feuchtigkeit.
Zubereitung: Der Klassiker ist Pflaumenkuchen oder Zwetschgendatschi, wie das Gebäck in Bayern, Baden-Württemberg und Österreich genannt wird. Am besten gelingt der Blechkuchen mit Zwetschgen, weil sie nicht so schnell verkochen wie Pflaumen (Unterschied Pflaume/Zwetschge:
Zwetschgen haben ein eher festes Fruchtfleisch, das auch nach dem Erhitzen seine Form behält. Außerdem lassen sie sich im Gegensatz zu anderen Pflaumensorten leicht entsteinen, da sich der Kern gut vom Fruchtfleisch löst. ... Die aromatische Pflaume ist rund, blau und im Gegensatz zu den länglichen Zwetschgen saftiger).
Auch zu Kompott oder Pflaumenkonfitüre verarbeitet schmecken Pflaumen gut. Wer Geflügelgerichten eine besondere Note verleihen will, erreicht das mit pikant zubereiteten Pflaumen als Füllung oder Sauce.
Nährwert: 48 kcal /100g
PHYSALIS
Inhaltsstoffe:
Physalis, auch Andenbeeren oder Kapstachelbeeren genannt, enthalten recht viel Vitamin C, das für viele Stoffwechselvorgänge im Körper gebraucht wird und als Antioxidans wirkt, Vitamin B1, B6 und Eisen. Vor allem weisen die Früchte viel Beta-Carotin auf. Im Körper wird es in Vitamin A umgewandelt, das unter anderem am Sehvorgang beteiligt ist.
Hierzulande werden Physalis etwa ab August reif. Eine reife Frucht erkennt man an den Blütenkelchen: Sie werden braun und trocknen. Sind die hübschen Kelche grün, ist die Frucht unreif und sollte noch nicht gepflückt werden. Die Erntesaison dauert in Deutschland bis Oktober.
Darüber hinaus gibt es in den heimischen Supermärkten meist Importware aus Südamerika, Südafrika und Australien. Dort ist die Physalis von Dezember bis Juni reif – somit ist sie bei uns so gut wie das ganze Jahr über erhältlich.
Die Physalis gehört zu den Früchten, die nicht nachreifen. Am besten schmecken sie, wenn sie goldgelb bis orange und noch nicht schrumpelig sind. Im Kühlschrank halten sie einige Tage.
Zubereitung: Die Kapstachelbeere erfreut sich nicht nur wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe und ihres süß-frischen Geschmacks zunehmender Beliebtheit: Sie wird auch mehr und mehr zur essbaren Zierde verwendet. Physalis schmücken Cocktails, Käseplatten, Nach- und Süßspeisen. Natürlich kann man Physalis auch pur genießen oder in Obstsalate, Müslis oder Joghurt geben. Nährwert: 72 kcal /100g
STACHELBEERE
Inhaltsstoffe:
Stachelbeeren enthalten Vitamin C. Auch Vitamine der B-Gruppe stecken in den Beeren. Die B-Vitamine haben wichtige Funktionen im Stoffwechsel. An Mineralien sind zum Beispiel Kalium, Kalzium und Magnesium enthalten. Kalium spielt unter anderem für die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven eine Rolle. Kalzium ist wichtig für gesunde Knochen.
Die Haupterntezeit in Deutschland ist von Juni bis August. Wann die Früchte genau reifen, hängt von der Sorte ab. Wer einige Beeren vor der eigentlichen Reife erntet, verbessert die Fruchtqualität.
Je nach Reifegrad können Stachelbeeren unterschiedlich lange aufbewahrt werden. Sehr reife, weiche Früchte sind nur kurz haltbar. In Abhängigkeit vom Reifegrad sind Stachelbeeren im Kühlschrank einige Tage lang lagerungsfähig. Generell gilt: Die Beeren nebeneinander und nicht übereinander anordnen.
Zubereitung: Stachelbeeren sind frisch ein Genuss. Die Kerne kann man mitessen. Beliebt sind Stachelbeeren auch als Belag für Torten und Kuchen. Alternativ lässt sich eine Kaltschale, ein Süßmost oder ein Dessertwein daraus herstellen. Aus dem Obst lässt sich auch ein Chutney zubereiten, das zu Fleischgerichten serviert wird. Die Früchte eignen sich auch zum Einkochen für Marmelade, Gelee und Kompott.
Nährwert: 37 kcal /100g
Das war eine kleine Auswahl meines liebsten Sommerobstes. Jede der vorgestellten Sorten macht sich als fruchtige Note in herzhaften Gerichten so gut wie in Kuchen, Desserts und zum Frühstück. Online gibt es jede Menge Rezepte und Anregungen, wie sich Sommerobst phantasievoll zubereiten lässt. Viel Spaß dabei-
Die Petra aus der Petra Apotheke.