Ich bin nicht gerade das, was man einen "Kochbuch-Freak" nennt. Ich besitze zwei an der Zahl, und beide sind schon ordentlich in die Jahre gekommen.
Natürlich sind die Rezepte noch gültig - Kochanleitungen werden ja nicht schlecht, oder so - aber, und das muss ich zugeben, meine beiden Kochbücher sind alles andere als fresh! Nein - moderne, junge Frische-Küche sieht anders aus!
Folglich musste endlich mal ein aktuelles Kochbuch her : Hemsley & Hemsley, 'Einfach gut essen - jeden Tag' von Melissa Hemsley.
Ich habe es mir zu Weihnachten gewünscht und etwas ganz besonders tolles geschenkt bekommen. Toll deshalb, da das Buch mit dem Satz "Fast Food, das gut tut" beginnt. Verheißungsvoll, oder?
Mein schönes Kochbuch wurde von zwei schönen Schwestern geschrieben und erzählt uns zu Anfang ein bisschen etwas über deren "GOLDENE REGELN".
Und da ich diesen Einstieg sehr gelungen fand, möchte ich die Foodphilosophie der Hemsley Sisters zusammengefasst an euch weitergeben...
Bauchgefühl
Gesundheit beginnt im Bauch. Eine gesunde Darmflora ist Grundlage für die Gesundheit von Körper und Geist.
Demnach sollte unsere oberste Prämisse sein, den Darm gut zu behandeln. Er ist wie unser zweites Gehirn, leidet mit uns und steuert unser Wohlbefinden und verdient- logisch- unsere Aufmerksamkeit.
Wir sollten verarbeitete und chemisch behandelte Produkte meiden, langsam essen und gründlich kauen und Zubereitungsarten wie behutsames Garen, bevorzugen.
Nährstoffe statt Kalorien
Wer Kalorien zählt, ernährt sich weder natürlich noch nachhaltig. Nährstoffe sind viel wichtiger als Zahlen. Deshalb sollte jede einzelne Kalorie möglichst viel Nährstoffe an Bord haben, damit wir mit weniger Menge lange satt bleiben.
Ein Gericht mit hoher Nährstoffdichte, wie zum Beispiel "Brokkoli mit zerlassener Butter, etwas Meersalz und Pfeffer" hat eine sehr hohe Nährstoffdichte und macht uns lange satt. Im Gegensatz zu Diät-Lebensmitteln (Zucker-und Fett reduziert), die kurzfristig sättigen und umgehend Appetit auf MEHR machen.
GETREIDE - nein danke
Die Hemsley Schwestern sind Meister darin mit kreativen Alternativen Getreide zu ersetzen.
Da Getreideprodukte heutzutage oft industriell höchst weiterverarbeitete Produkte sind, und das sowohl auf Kosten der Nährstoffe als auch auf die Verträglichkeit geht, schwören die Hemsleys auf Nüsse, Hülsenfrüchte, Saaten und Pseudogetreide. Pseudogetreide ist beispielsweise Amaranth (schmeckt super), Buchweizen oder Quinoa und sollte vor der Verwendung aktiviert, sprich in Wasser eingelegt werden. So kann der Körper die Nährstoffe besser verwerten.
Fett ist nicht böse
Von Low-fat-Produkten halten die Schwestern rein gar nichts. Denn Gesundheitsprobleme entstehen nicht durch natürliche Fette, sondern durch verarbeitete. Deshalb kommen den beiden auch nur natürliche Fette aus tierischen und pflanzlichen Quellen auf den Tisch: Olivenöl, Kokosmilch, Avocados, Nüsse, Eigelb. Fett ist ein wichtiger Geschmacksträger und eine wertvolle Energiequelle. Fett trägt zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels bei, fördert die Verdauung und ist notwendig für die Aufnahme bestimmter Vitamine. Daher sollte Gemüse immer mit etwas Fett gegart werden.
Süss genug
Raffinierter Zucker steht ganz oben auf der No-go-Liste. Süßes kann den Stoffwechsel durcheinanderbringen. Zucker verursacht die bekannten "Blutzuckerspitzen", denen ganz schnell die "Blutzuckertiefs" folgen. Ein ausgeglichener Blutzuckerspiegel aber ist sehr wichtig für die Gesundheit. Er stärkt den Energiehaushalt, erleichtert die Gewichtsabnahme und verbessert das allgemeine Wohlbefinden durch gute Stimmung und erholsamen Schlaf.
Falls das Verlangen nach Süßem zu groß wird, sollte in Rezepten raffinierter Zucker durch Honig oder Ahornsirup ersetzt werden. Ahornsirup verliert beim Erhitzen seine Nährstoffe nicht, sodass er sich gut zum Backen eignet.
Clever trinken
Den Genuss von Kaffee, Kohlensäurehaltiger Getränke und Fruchtsäften sollte man reduzieren und statt dessen ein Glas Wasser stündlich trinken. Dadurch werden Giftstoffe aus dem Körper geschwemmt, Heißhungerattacken vermieden und man behält einen klaren Kopf.
Wem Wasser pur zu langweilig ist, der kann es mit Zitrone, Minze und Gurke aufpeppen. Am besten morgens nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen ein Glas trinken (kurbelt den Entgiftungsprozess an, bzw.unterstützt ihn).
Achtsam essen
Achtsam essen ist wichtig. Das stellen wir immer wieder fest, wenn wir zwischen zwei Terminen irgend etwas runterschlingen, damit wir nicht unterzuckert umfallen. Genussfaktor: geht so (höchstens).
Wie schön wäre es, könnten wir über unser Essen nachdenken. Warum haben wir genau diese Zutaten gewählt? Woher kommen sie?
Nehmen wir uns ab heute Zeit und konzentrieren uns auf unser Essen, statt nebenbei zu arbeiten, zu lesen, zu schreiben oder fernzusehen. Selbst wenn das Gericht nicht supergesund ist, macht nichts- nur sollten wir es nicht achtlos hinunterschlingen.
Essen ist auch Gefühlssache. Dieser Aspekt ist ebenso wichtig wie der Beitrag der Ernährung zur Gesundheit selbst. Deshalb sollten wir den Teufelskreis aus Verzicht, falschem Essen und schlechtem Gewissen unbedingt vermeiden.
Worauf wir Appetit haben, essen wir. Das ist kein Grund sich schlecht zu fühlen. Es muss ja nicht in Massen sein (denn auch oder gerade beim Essen macht die Dosis das Gift).
Wir genießen was wir essen - und gutes Essen muss keine Perfektionsansprüche erfüllen!
"Ich esse gern und was ich esse tut mir gut!" Damit möchte ich schließen und euch allen ein wunderschönes, genussreiches Wochenende wünschen.
Die Petra aus der Petra Apotheke -in Kaiserslautern-